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> 23. August 2006 - in den Bergen Nachdem ich durch die Pyrenaeen gefahren bin, wollte ich auch noch in diesen Bergen laufen gehen. Gestern und heute begab ich mich auf je eine Wanderung. Als ich oben auf dem einen Pass ankam und etwas in die Bergwelt rief, schallte mir ploetzlich mein Echo entgegen. Ja so was! Das kannt ich gar nicht mehr. Dass ich jemals in den Anden ein tolles Echo gehoert haette, daran mag ich mich nicht erinnern. Hier ist der naechstgelegene Berg immer gleich in Griffnaehe, so dass das Echo schallt. In den Anden lagen zwischen einem Berg und dem naechsten oft Kilometer, so dass jede Stimme verstummt. > 21. August 2006 - Alice im Wunderland Nach meiner Ankunft in Madrid dachte ich oft, ich sei im Wunderland angekommen. Ein Tunnel, wo sich ein Huegel in den Weg stellt. Eine Bruecke, wo ein Fluss sein Unwesen trieb. Junge Raser, die wie selbstverstaendlich in ihren neunen Autos sitzen. Gemuese, das zur Selbstbedienung vor dem verschlossenen Laden steht, ohne dass jemand sich bedient. Hunderte von Touristen, die mit ihren Caravanes ueber Paesse fahren. Verschlossene Fensterlaeden an Zweit- wenn nicht sogar Drittwohnungen. Dem Europaeer scheint es gut zu gehen. Im Haus von Mariana und Iwan fand ich nun sogar das Buch "Alice im Wunderland". Ich fuehle mich hier oft wie "Christian im Wunderland". Das Paradies ist es noch nicht. Dafuer muss ich wohl erst in die Schweiz gelangen.... > 20. August 2006 - unter Dach Vor einem Jahr lernte ich Mariana und Iwan kennen. Sie wohnen nahe Pont de Suert in den spanischen Pyrenaeen. So fuhr ich ueber kleine Bergwege mit tollem Asphalt und viel Caravan-Verkehr durch die spanischen Berge, um sie beide zu besuchen. Seit ich anfangs August aus Madrid losfuhr, weilte ich immer unter dem Himmelsdach. Nun habe ich wieder einmal ein Dach aus Ziegeln und Balken ueber dem Kopf. Da findet sich auch eine Dusche. Nachdem waehrend Tagen Brunnen, Baeche und Bewaesserungskanaele mir als Waschstellen dienten, braust wieder einmal warmes Wasser aus der Duese. > 16. August 2006 - immer noch in Spanien Ich befinde mich in Torla, Aragón. Waehrend den letzten Tagen fuhr ich zwei Schlaufen nach Frankreich. Doch immer zog es mich wieder zurueck ueber die Pyrenäen nach Spanien. Ich vermisste ploetzlich das die spanische Sprache. Am 11. August, genau drei jahre nach meinem Reiseantritt, erreichte ich zum ersten Mal Frankreich. Es war, wie wenn ich kurz beim Nachbar an die Tuer geklopft haette. Nur noch eine Grenze waere zu ueberschreiten gewesen. Das Zuhause kommt immer naeher. > 7. August 2006 - Soria, Castilla y Leon, España Schoene Tage darf ich auf europaeischem Boden verbringen. Ich staune taeglich, wie es hier in Spanien aussieht. Einmal ist es trocken und windig wie in patagonien. Dann fahre ich an versteinerten Baeumen vorbei, wo ich doch dachte, dass ich dafuer nach Argentinien fahren muesse. Dann fuehrt mich mein Weg durch herrliche Berggegenden, wie ich sie so oft in den Anden antraf. Fast jedes Dorf ueberrascht mich mit irgend einer mittelalterlichen Kirche, einem Schloss oder einem Palast. Ich bin begeistert, was ich hier im schoenen, sauberen und durchorganisierten Spanien sehe. Die Naechte sind warm, so dass ich unter einem Busch meine Matte ausbreite und beim Sternengucken einschlafe. > 2. August 2006 - verschlafen Wenn es in Mexico noch Tag ist, ist es in Europa schon Nacht - und wenn es in Europa Tag ist, dann ist es in Mexico noch Nacht. Darum hat jemand, der aus Mexico kommt, in Europa Tag, wenn Nacht ist und Nacht, wenn Tag ist. Darum schlafe ich oft erst ein, wenn die Stadt erwacht und erwache, wenn sich die Sonne schlafen legt. Darum bin ich auch immer noch hier in Madrid! Ich komme einfach nicht los. Will ich fruh morgens los, erwache ich erst mittasgs, wenn es schon wieder zu heiss ist, um los zu fahren. Nachmittags fahlt dann die Lust, um die huebsche Wohnung hier zu verlassen. Und schon wieder vergeht ein Tag.... > 1. August 2006 - 1 Sekunde = 1 Sekunde.... Bei der U-Bahn-Treppe "Sevilla" wurde heute morgen fuer irgend ein Film gedreht. Ich lief per Zufall hin, blieb stehen und schaute zu. Alle paar Minuten wurden die Passanten aufgefordert, kurz 10 Sekunden zu warten, so dass gedreht werden konnte. Zuhauf beschwerten sich die Leute, seufzten laut und tief, verwarfen genervt die Haende, kehrten ungeduldig um und liefen weg. Der eine Mann hatte es besonders eilig und hetzte an der Polizistin vorbei. Eine Sekunde sei eine Sekunde, meinte er. Diese eine Sekunde war ihm wohl so wertvoll, dass er eben an der Polizistin vorbeihetzte, runtereilte zum U-Bahn-Geleise, wo er hoffentlich viele Minuten auf den naechsten Zug warten musste.... > 31. Juli 2006 - Nachrichten Ich schaue Fernsehnachrichten. Es ist Ferienzeit. Die Europaeer steigen in ihr Auto und duesen los. Einigen kommt es in den Sinn nach Marokko zu fahren. Davon handelt der erste Bericht. Es habe Stau beim Faehrhafen. Lange muesse gewartet werden, bis die Faehre einem ueber das Mittelmeer in den Sueden schifft. > 30. Juli 2006 - wo sind all die Kinder? Heute war Sonntag. Es sonnte und zog mich raus. So setzte ich mich vors Schloss. Ich sass und schaute. Obwohl dutzende von Personen auf und ab spazierten, hoerte ich fast keine Geraeusche. Nur ein leises Murren war zu vernehmen. Und ploetzlich - ein Kind! Es kreischte. Ich suche es und fand dieses kleine Geschoepf fast verloren zwischen langen Beinen und grauem Haar. Doch wo sind all die Kinder geblieben? Es scheint, als wenn es sie nicht geben wuerde. > 27. Juli 2006 - zurueck in Europa Mit offenem Mund laufe ich hier in Madrid durch die Strassen. Ich lerne Europa neu kennen. Vieles ist eben wirklich anders als in Lateinamerika. Ploetzlich fahren lauter neue und kleine Autos durch die glatt asphaltierten Strassen. Niergendwo wird gehupt. Nur der Motorradfahrer erinnerte mich an Lateinamerika, der wie selbstverstaendlich das Rotlicht ueberfuhr.
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