Mauricio

> Die Feuerwehrmaenner in Balboa, Ciudad de Panamá

Nationalitaet: Panama
Getroffen in: Balboa
Gemeinsam verbrachte Zeit: 4 Tage


Wie kam es dazu:
In Panama Stadt begebe ich mich wieder einmal auf die Suche nach einer kostenlosen Unterkunft. Auf meiner Suche sehe ich das Buero von AFS Panama, der Austauschorganisation, mit der ich in Ecuador weilte. Ich frage fuer eine Gastfamilie. Die Organisation, die immer sagt, wie weltoffen sie sei, hat aber letztendlich keinen Platz fuer mich.

Ich fahre an einer Kirche vorbei und klopfe auch dort an die Tuer. Man soll seinen Naechsten lieben, Gutes fuer die Menschen tun und einender helfen, predigt man uns von der Kirchenkanzel herunter. Wenn ich nun aber bei eben diesen fragen gehe, ob sie mir helfen koennten, dann heisst es, dass sie dies leider heute gerade aus diesem und jenem Grund nicht koennen.

So fuhrte mich mein Weg ein weiteres Mal zur Feuerwehr. Wie selbstverstaendlich werden mir die Tueren geoeffnet. Ich kann meine Kleider und mich selber waschen, bekomme Essen und ein Bett im Schlafsaal der Feuerwehrleute.


Warum sind die Bomberos in Balboa "Person des Monats November 05" ?
Ohne ein Wimpernzucken darf ich vier Naechte bei den "bomberos" in Balboa, einem Aussenbezirk der Hauptstadt Panamas, bleiben. Als ich erst im Stadtzentrum beim Hauptquartier anklopfe, werde ich zu diesem Aussenposten in Balboa geschickt. Dort sei es ruhigerer, sicherer und geraeumiger, so dass ich mich besser erholen koenne.

Taeglich esse ich zusammen mit den Feuerwehrmaenner die Mahlzeiten. Am Mittag und am Abend wir jeweils gemeinsam gekocht. Fuers Morgenessen sorgt jeder selber. Doch kaum trete ich jeweils aus dem Schlafsaal bietet sich schon einer der „bomberos“ an, mit mir sein Morgenessen zu teilen.

Als ich eines Tage erst nach dem Abendessen ins Quartier zurueckkehre, haben mir die Feuerwehrmaenner mein Essen zur Seite gestellt. Bleibt ein Teller uebrig, wird mir meistens diese zusaetzliche Portion auch noch angeboten.

Stundenlang sitzen wir zusammen in der Kueche oder im Aufenthaltsraum, reden, spielen oder schauen fern. Man spottet ueber meine zerlumpten Schuhe, als am naechten Tag einer der Feuerwehrmaenner (h.l.) mit einem Paar Schuhen dahergelaufen kommt und sie mir schenkt.

In Peru schlafe ich ein erstes Mal bei der Feuerwehr. Von da weg werden in den groesseren Orten die Feuerwehrstationen zu meinen Anlaufspunkten. Es findet sich fast immer ein freies Bett im Schlafsaal. Oder dann rolle ich in einer Ecke mein Maetteli aus und ruhe dort. Ich bin beeindruckt von der selbstlosen Hilfe dieser anonymen Helfer. Fuer sie zaehlt werder Rasse, noch Hauptfarbe, noch Religion. Hier ist man Mensch.